Holger Franke


Do. 17. März 2005
20.00 Uhr
Holger Franke (Rote Grütze Berlin) liest
Alexander Granach
»Da geht ein Mensch«
Lebensroman eines Schauspielers

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Buchcover Alexander Granach "Da geht ein Mensch"

Zum dritten Mal Holger Franke im AL-Kulturzentrum. Da geht ein Mensch einen langen verschlungenen Weg aus dem Dörfchen Werbowitz in Ostgalizien nach Berlin, um Schauspieler zu werden. Wird ein großer in den zwanziger Jahren. Wird aus Deutschland verjagt. Flüchtet in die Sowjetunion. Flüchtet aus der Sowjetunion - nach Hollywood.

Vor 60 Jahren, im April 1945, im Alter von 55 Jahren, ist Granach in New York gestorben, kurz vor Erscheinen seines Buches.

Peter Härtling: "Das Buch ist ... weise und wild, traurig und steckt voller verwandelndem Witz. ... Wer es gelesen hat, wird es zu den wenigen Bänden stellen, mit denen man leben möchte."

Lion Feuchtwanger: "Granachs Buch ist von der ersten bis zur letzten Zeile erfüllt von jener ungeheuren Lebendigkeit, welche von dem Menschen und Schauspieler Granach ausging. Es ist ... ergreifend, das Zwerchfell erschütternd, belehrend, bereichernd, beglückend."

Holger Franke: "Wenn man nur ein Lieblingsbuch nennen dürfte, dann würde ich, Franke, sagen: das ist es! 1965 habe ich es von einer bezaubernden Schauspielerin geschenkt bekommen, nach einer letzten Vorstellung. Sie sagte: 'Dieses Buch soll dich dein Leben lang begleiten.' Das tut es. In diesem Jahr werde ich, anläßlich seines 60. Todestages, aus dem Granach vorlesen, so oft und wo immer es möglich ist."

Holger Franke - Lesung: Alexander Granach 17.3.2005

Holger Franke - Lesung: Alexander Granach 17.3.2005
Holger Franke - Lesung: Alexander Granach 17.3.2005
Zuschauer - Lesung: Alexander Granach 17.3.2005
Holger Franke - Lesung: Alexander Granach 17.3.2005
Zuschauer - Lesung: Alexander Granach 17.3.2005
Fotos: © Peter Worm

Do. 29. Januar 2004
20.00 Uhr
Holger Franke (Berlin)
»Mensch Herrmann«


Szenische Lesung aus einer wahrhaft göttlichen Komödie

Buchcover Holger Franke »Mensch Herrmann« Mensch Herrmann, 9. Szene:

Der Engel entdeckt den Menschen, tanzt um ihn herum,
enthüllt sein Gesicht, küßt ihn.

Engel: Ein richtiger Mensch. Ein richtiger Mensch!
Ein schöner Mensch!

Herrmann: Na ja..: und wie gehts jetzt hier oben weiter?
Hier oben ist Schluß. Der große Vater hat alles dicht
gemacht, mein Junge, wir machen da unten weiter.
Hinein ins volle Menschenleben, sag: Kann es was
Schöneres geben?

Ich dachte, ich wollte...
Du wolltest zu mir und du brauchst Hilfe, stimmts?
Ja, schon, also...
Sollst du haben, mehr als genug.
Ich hab da unten Schluß gemacht weil...
Du Hilfe holen wolltest.
Ja, aber es geht mir...
Es geht ums Ganze, um Leben und Tod, stimmts?
Schon.
Schon gehts los, schöner Mensch.
Ich dachte, ich habe...
ich wollte eigentlich nicht mehr, weil...
Es so nicht weitergehen konnte, ich verstehe.
Mensch, ich bin dein Engel, auf gehts, komm.
Das ist eine Freude, was, in den Himmel kommen,
sich  einen Engel nehmen und wieder hinein ins
volle Menschenleben.




"Bühnenbild" zu »Mensch Herrmann«
Foto: © Peter Worm

Der Theatermann Holger Franke, Rote Grütze Berlin, in den drei Sprechrollen seiner Version der Schöpfungsgeschichte.


Holger Franke spielt »Mensch Herrmann«
Foto: © Peter Worm

Do. 30. Januar 2003
20.00 Uhr
Holger Franke (Berlin)
»Ohne mich fehlt mir was«

Buchcover holger Franke »Ohne mich fehlt mir was« Holger Franke, Begründer des legendären Kinder- und Jugendtheaters ROTE GRÜTZE, liest aus seiner frühen Autobiographie – einem gerade wieder hochaktuellen Friedensbuch. Das Kriegskind, altgeworden, junggeblieben, beschreibt in selten gewordener Friedensfrechheit seinen Lebensweg vom Bauernsohn zum Theatermann und wieder zurück. Der Autor vieler Theaterstücke wie Darüber spricht man nicht, Was heißt hier Liebe?, Mensch, ich lieb dich doch und Mensch Herrmann feiert in diesem Jahr, dreißig Jahre nach Gründung des Theaters ROTE GRÜTZE Berlin, sein Comeback.

Im Verlag des Zeitgenossen als Hörbuch-CD erschienen.

Holger Franke nach seiner Lesung von »Ohne mich fehlt mir was«
Foto: © Peter Worm

Biographie Holger Franke

1942 geboren am 5. Mai in Weimar

1945 Nach der Flucht der Familie nach Westdeutschland aufgewachsen bei Bad Gandersheim. "Dorf- und Gärtnerkind, viel Landarbeit, wenig Spielzeit, vielleicht auch deshalb Lust auf Theater, sehen und spielen."

1960 Schulabbruch wegen Theater. In der französischen Provence trifft er zur Festspielzeit in Avignon seinen ersten Theaterlehrer: Siegbert Eick, Jude, Emigrant, vor 1933 Mitarbeiter von Max Reinhardt in Berlin.

1961-1964 Schauspieler-Ausbildung an der Schauspielschule Stuttgart.

1964-1971 "Nach Berlin wegen Berlin, Theater in Ost und West, Bundeswehrflucht. Mit drei Koffern und meiner Freundin Hella. In Berlin Rundfunksprecher, Theaterengagements. Tochter Anja ist da. Theater ohne Freude, Berufskrisen. TV, APO, Arbeitsamt, Kabarett-Texte, Arbeit für Hörfunk und Zeitschriften, lange Sitzungen an Kneipentischen, verschärfte Krise, Kinderladenarbeit, Erinnerung an die Möglichkeit, ohne Angst und ambitionierten Krampf, Theater zu spielen, am liebsten für Kinder."

1972 Schauspieler im Ensemble des Grips Theaters im Forum am Kurfürstendamm.

1973 Mit Helma Fehrmann, Jürgen Flügge u. a. das Theater Rote Grütze gegründet. Erstes Stück: »Darüber spricht man nicht«: "Das eigene Theater ist gefunden, die eigene Art zu spielen und mit den Zuschauern umzugehen. Viele Tourneen. Oft sehr entfernt vom eigenen Kind, wegen Kindertheater."

1976 Uraufführung von »Was heißt'n hier Liebe?« Brüder-Grimm-Preis. (1978 Verfilmung im Theaterzelt zu München durch die Denkmal-Leute).

1980 Uraufführung von »Mensch ich lieb dich doch«, "nach vielen Recherchen, langen gruppendynamischen Aufenthalten, sehr erschöpft, doch dankbar: alles gutgegangen, alle Stücke werden viel gespielt, ich mache Spiel- und Wanderpause." (Fernsehverfilmung 1981)

1982 Buch »Ohne mich fehlt mir was« erscheint im Peter Weismann Verlag, München.

1984 Mit der Sängerin und Liedermacherin Angie Domdey in La Plaine, französische Provence.

1986 Uraufführung von »Einer wie ich«, Rote Grütze, Co-Autor und Regie

1987 Uraufführung von »Gewalt im Spiel«, Rote Grütze, Co-Autor und Regie (Brüder-Grimm-Preis)

1988-1992 Schauspielleiter und Autor am Theaterhaus in Stuttgart. Stücke u. a. »Mensch Herrmann« (1988), Fernsehverfilmung 1993, als Theatertextbilderbuch (mit Fotos von Oliver Lütolf und Olivia Schröer) ebenfalls 1993, und »Ich bin deine Mutter« (1991), "ein tragikomisches Solo für eine Frau, am Rande eines Sandsteinbruchs geschrieben und entwickelt für und mit Monika Kroymann, vom Theaterhof Priessental."

1992-1999 Autor und Regisseur am Theaterhof Priessental, bei Mehring in Oberbayern. Stücke u.a. »Zum Teufel mit der Jugend« (1993), »Der Kommissar, der Komödiant, der Tod und die Liebe« (1997), »Vor einem dunklen Wald« (1998)

2000 Rückkehr nach Berlin

2001 Neugründung Theater Rote Grütze. Uraufführung von »Lenas Geheimnis« von Holger Franke und Ricky Strohecker. Regie und Darsteller. Nominiert für den Ikarus 2002

2002 Neufassung »Was heißt'n hier Liebe?« Rote Grütze (in Co-Produktion mit Arena)

2003 Uraufführung »Zum Beispiel Harim« von Holger Franke und Harun Rashid. Goldener Pinguin, Erster Preis bei den Theatertagen in Moers 2004. Sonderpreis für "das besondere Stück" beim Kinder- und Jugendtheaterfestival Göttingen 2004.

2004 »Einer wie ich« von Lutz Bublitz und Holger Franke

2005 Spielfilm »Alles auf Zucker« von Dani Levy (Drehbuch Holger Franke)
»September hat Zeit« von Alfred Cybulska in einer Bearbeitung von Holger Franke und Lutz Bublitz (UA im April)
»Welche Ehre!« von Holger Franke u.a. (UA im Dezember)

Neujahrsgrüße 2005 des Theaters Rote Grütze

Internet Webseite des Theaters Rote Grütze

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